Lehrgangsleiter Hans-Joachim Bodenhöfer | Foto: aau/Helge Bauer

Ausbildung für einen weltweiten Naturschutz

Anlässlich des Welttages der Feuchtgebiete präsentiert die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt im Rahmen einer Pressekonferenz den internationalen Universitätslehrgang zum Management von Schutzgebieten.

Der Universitätslehrgang „Management of Protected Areas“ wird seit mittlerweile fünf Jahren an der Alpen-Adria-Universität durchgeführt. Em. o. Univ.-Prof. Hans-Joachim Bodenhöfer hat nun die wissenschaftliche Leitung des Lehrgangs übernommen.

Rund 20 Prozent der Fläche Europas sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Doch der Druck auf diese Flächen nimmt durch Nutzungskonflikte und ökonomische Bedürfnisse zu. Dies führt zu sinkender Biodiversität und dem Verlust einzigartiger Natur- und Kulturräume. „Es genügt daher nicht, diese Flächen einfach unter Schutz zu stellen, sie benötigen aktives Management. Auch der Bevölkerung in diesen Räumen müssen wirtschaftliche Perspektiven und nachhaltige Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden. Forschung und Bildung sind dabei unerlässlich“, betont Hans-Joachim Bodenhöfer.

Der Lehrgang „Management von Schutzgebieten“ an der Alpen-Adria-Universität ist in Europa einzigartig. Klagenfurt wurde dadurch zu einem Kompetenzzentrum in diesem Bereich und hat eine Führungsrolle in der Entwicklung von Forschung und Lehre inne. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen kommen aus aller Welt. Bisher haben Studierende aus 23 verschiedenen Ländern den Kurs besucht, sie werden von Ministerien, Naturschutzorganisationen, Unternehmen und Universitäten entsandt. Hans-Joachim Bodenhöfer zeigt sich stolz auf diese Vielfalt: „Der Lehrgang ist wie eine exotische Orchidee. Es ist schön anzusehen, wie er wächst und gedeiht.“

Goran Sekulic, ein Teilnehmer aus Serbien betont: „Wir lernen die neuesten Entwicklungen und Management Tools kennen, aber das ist nicht alles. Besonders wichtig ist der internationale Austausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern“. Anastasia Drapuliuk, die im Umweltministerium der Ukraine arbeitet, freut sich über die internationale Erfahrung, die sie in Klagenfurt sammeln kann: „Für die Ukraine wird die Ausrichtung nach Europa immer wichtiger, internationale Standards und Qualitätskriterien sind für unsere Entwicklung unerlässlich. In den letzten 18 Monaten wurden in der Ukraine 28 neue Schutzgebiete ausgewiesen und 10 vergrößert. Hier entsteht ein riesiges Netzwerk, bei dem uns die Erfahrungen und das Know-how aus Kärnten nutzen können“. Christian Diry vom Biosphärenpark Wienerwald schätzt ebenso wie die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Kontakt mit seinen internationalen Kolleginnen und Kollegen. Der Bereichsleiter für Bildung und Kommunikation setzt vor allem auf Wissensvermittlung und Forschung: „Es sind nicht nur die Naturlandschaften, sondern auch die Kulturlandschaften, die geschützt werden müssen. Nachhaltige Landwirtschaft und sinnvolle Regionalentwicklung gehen hier Hand in Hand.

Der 2. Februar ist der Welttag der Feuchtgebiete. Feuchtgebiete sind wichtig für den Wasserhaushalt der Erde und für die Erhaltung der Artenvielfalt. Außerdem sind sie Lebensgrundlage für hunderte Millionen von Menschen. In der Ramsar-Konvention bekennen sich 159 Staaten der Erde, darunter auch Österreich, zum Schutz und zur Erhaltung der Feuchtgebiete. Dies sind zum Beispiel Moore, Sümpfe, Auwälder und Uferbereiche. Die Unterzeichnung der Konvention in der iranischen Stadt Ramsar jährt sich heuer zum 40. Mal.

Die Alpen-Adria-Universität bietet den Lehrgang „Management of Protected Areas“ seit 2005 mit großem Erfolg an. Die Ausbildung ist berufsbegleitend. Sie dauert zwei Jahre und führt zum akademischen Titel „Master of Science“. Der Lehrgang erschließt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein zukunftsorientiertes und bedeutsames Berufsfeld.

Interessierte können sich auf der Homepage www.mpa.uni-klu.ac.at ein genaues Bild der Ausbildung machen. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Mai. Es stehen insgesamt 22 Plätze zur Verfügung.