Gemeinsame Präsentation mit Vizerektorin Andrea Reithmayer, Rektor Heinrich Schmidinger, Minister Karlheinz Töchterle, Rektorin Christa Neuper und Rektor Oliver Vitouch (von links) | Foto: Julian Scharpf/HBF

Hochschulraum-Strukturmittel: 15 Millionen Euro für nachhaltige Kooperationen im Bereich Verwaltung

Vergabeentscheidungen stehen fest – gemeinsame Präsentation mit Rektorin Neuper, Rektor Schmidinger, Rektor Vitouch und Vizerektorin Reithmayer

Stärken bündeln und Universitätsprofile schärfen – diesen beiden zentralen Zielen des österreichischen Hochschulplans wird auch mit den neu geschaffenen und gesamt mit 63 Millionen Euro dotierten Hochschulraum-Strukturmitteln (Stichwort Hochschul-Milliarde) Rechnung getragen.
Nach den Einreichungen seitens der Universitäten und der Prüfung durch die Jury liegt die Vergabeentscheidung für Kooperationen im Bereich Verwaltung vor. 15 Millionen Euro stehen den Universitäten zur Verfügung. „Mein Motto ‚viribus unitis‘ gilt gerade auch im Verwaltungsbereich, wo es durch Kooperationen zu konkreten Synergieeffekten im Sinne der Studierenden und Lehrenden kommen soll und die Teilnahme an universitätsübergreifenden Verwaltungsnetzen ermöglicht wird“, so Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle bei der gemeinsamen Präsentation der Vergabeentscheidung mit Rektorin Christa Neuper (Karl-Franzens-Universität Graz), uniko-Präsident Rektor Heinrich Schmidinger (Paris-Lodron-Universität Salzburg), Rektor Oliver Vitouch (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt) und Vizerektorin Andrea Reithmayer (Universität für Bodenkultur Wien).

Im Mittelpunkt der Präsentation stand jenes Projekt, das alle vertretenen Universitäten (plus WU Wien) künftig in einem gemeinsamen Projekt verbindet: „Umweltmanagementsysteme an Universitäten – Einführung und Weiterentwicklung“. Es soll auch die Allianz nachhaltiger Universitäten und damit die Verankerung von Nachhaltigkeits-Themen in Lehre, Forschung und Verwaltung weiter stärken. Gesamt sind für den Bereich Verwaltung 33 Projektanträge eingelangt, 22 davon wurden bewilligt. Sie haben ein Gesamtvolumen von 46 Millionen Euro, davon werden 15 Millionen Euro vom Bund getragen, die weiteren Mittel von den Kooperationspartnern aufgebracht (vom Wissenschafts- und Forschungsministerium kann entsprechend der Hochschulraum-Strukturmittel-Verordnung maximal ein Drittel der Projektkosten im Sinne einer Anschubfinanzierung übernommen werden). Universitäten kooperieren sowohl untereinander, mit Fachhochschulen als auch mit Forschungseinrichtungen, Museen, Bundesländern, dem Bundesrechenzentrum und der Wirtschaft.

„Als größte Hochschule am Standort übernimmt die Karl-Franzens-Universität Graz ein hohes Maß an Verantwortung und erfüllt eine wichtige Vorreiterrolle. Ökologisches Bewusstsein, Reduzierung von Emissionen und nachhaltiges Handeln genießen in Forschung, Lehre und Management einen bedeutenden Stellenwert“, sagt Christa Neuper, Rektorin der Karl-Franzens-Universität Graz.

„Nachhaltigkeit ist für uns nicht nur ein Schlagwort. Wir setzen an der Universität Salzburg energiesparende und umweltschonende Maßnahmen, bündeln gemeinsam mit anderen Universitäten unsere Ressourcen und nutzen Synergieeffekte“, betont Heinrich Schmidinger. „Dazu führen wir mehrere Projekte durch: Zum einen wird die Universität Salzburg EMAS-fit gemacht (Anm.: EMAS – Eco-Management and Audit Scheme – steht für die koordinierte Einführung bzw. Weiterentwicklung eines Umweltmanagementsystems). Diese Initiative wird federführend von unserem 2012 eingesetzten Umweltmanager realisiert. Zum anderen haben wir 2011 unter dem Namen PLUS Green Campus eine weitere wichtige Nachhaltigkeitsinitiative ins Leben gerufen. Auch sie soll helfen, das universitäre Leben ökologisch verantwortungsvoll zu gestalten. Die Nachhaltigkeitsbestrebungen von PLUS Green Campus beinhalten ein neues Energie-, Wasser-, Mobilitäts-, Beschaffungs- und Abfallmanagement.“ Ein wichtiges Projekt der Universität Salzburg in Zusammenarbeit mit der Universität Mozarteum sei auch die Einführung neuer Informationssysteme, die bei entsprechender Weiterentwicklung von Studierenden beider Institutionen standortunabhängig genutzt werden können. „Studierende und Lehrende erhalten eine den modernen Bedürfnissen nach Mobilität, Flexibilität und Internationalität angepasste IT-Umgebung. Diese Initiative kann bei Bedarf auf alle Mitglieder der Salzburger Hochschulkonferenz ausgeweitet werden.“

„Österreichs Universitäten lehren und forschen zu Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, effiziente Ressourcennutzung und ‚Green Technologies‘. Im Rahmen des Kooperationsprojekts bekommen sie nun die Mittel, auch betriebsökologisch Vorbildwirkung zu entfalten: also sauberes Wasser nicht nur zu predigen, sondern auch auf dem eigenen Campus dafür zu sorgen. Klagenfurt ist stolz darauf, als Trägeruniversität dieses Projekts zu fungieren“, so Oliver Vitouch, Rektor der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

„Die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage der ökologischen Verantwortung der Institution selbst und ist die einzige nach EMAS zertifizierte Universität Österreichs. Umso mehr freuen wir uns, im Verein der ‚Allianz nachhaltiger Universitäten in Österreich‘ gemeinsam – neben der Weiterentwicklung des Gedanken der Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre –, das ökologische Profil aller Universitäten in Österreich weiter zu schärfen“, sagt Andrea Reithmayer, Vizerektorin der Universität für Bodenkultur Wien.

Stichwort Hochschul-Milliarde

Das Budget für die Leistungsvereinbarungsperiode 2013 – 2015 wurde um Mittel aus der Hochschul-Milliarde erweitert: 240 Millionen Euro an Offensivmitteln, 300 Millionen Euro für das Grundbudget und weitere 450 Millionen Euro für die neu geschaffenen Hochschulraum-Strukturmittel. Sie werden nach Effizienzkriterien vergeben, orientieren sich an Grundsätzen der Studienplatzfinanzierung und sollen eine stärker wirkungs- und leistungsorientierte Finanzierungsform gewährleisten. Die 450 Millionen Euro teilen sich auf Teilbeträge für prüfungsaktive betriebene ordentliche Studien (270 Millionen Euro), für Absolvent/innen ordentlicher Studien (45 Millionen Euro), für eingeworbene Drittmittel/Wissenstransfer (63 Millionen Euro), für private Spenden (9 Millionen Euro) und Kooperationen (63 Millionen Euro) auf. Die Hochschulraum-Strukturmittel wurden im Universitätsgesetz (§ 12) verankert und lösen das bisherige Formelbudget ab.

Stichwort Mittel für Kooperationen

63 Millionen Euro werden im Rahmen einer Ausschreibung für die Anschubfinanzierung von Kooperationen eingesetzt (48 Millionen Euro für Lehre und Forschung/Entwicklung und Erschließung der Künste, 15 Millionen Euro für den Bereich Verwaltung). Antragsberechtigt waren die öffentlichen Universitäten. Voraussetzung für die Vergabe der Projektmittel ist die Beteiligung mindestens einer weiteren Institution aus den Bereichen Wissenschaft, Hochschulen, Kunst und Kultur oder der Wirtschaft. Alle eingereichten Projekte wurden anhand klar definierter Auswahlkriterien geprüft und bewertet. Nach Abschluss der Vorhaben sind Projektevaluierungen durchzuführen.

Quelle: bmwf

 

 Gemeinsame Präsentation mit Vizerektorin Andrea Reithmayer, Rektor Heinrich Schmidinger, Minister Karlheinz Töchterle, Rektorin Christa Neuper und Rektor Oliver Vitouch (von links) | Foto: Julian Scharpf/HBF

Gemeinsame Präsentation mit Vizerektorin Andrea Reithmayer, Rektor Heinrich Schmidinger, Minister Karlheinz Töchterle, Rektorin Christa Neuper und Rektor Oliver Vitouch (von links) | Foto: Julian Scharpf/HBF