Verena Winiwarter ist „Wissenschaftlerin des Jahres 2013“

Die Umwelthistorikerin Verena Winiwarter wurde vom Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalisten zur „Wissenschaftlerin des Jahres 2013“ gewählt.

„Sie arbeitet an der Schnittstelle von Geistes-, Sozial-, Kultur- und Naturwissenschaften. Interdisziplinarität ist für Winiwarter kein Schlagwort, sondern Basis und Praxis ihrer Arbeit“, begründet Vorsitzender Oliver Lehmann die Entscheidung des Klubs. „Winiwarter präsentiert ihre Arbeiten in den wichtigsten peer-reviewed Journalen ebenso wie auf You Tube oder bei den Wiener Vorlesungen.”

Verena Winiwarter ist Professorin für Umweltgeschichte und beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen Gesellschaft und Natur in der Vergangenheit. Derzeit arbeitet sie am Forschungsprojekt URBWATER, das weltweit einzigartig versucht, nicht etwa einen großen Fluss, sondern die kleinen, heute oft in der Kanalisation verschwundenen Zubringer in den Mittelpunkt zu stellen und die Wiener Umweltgeschichte als gemeinsame Geschichte des Gewässernetzwerks und der Stadtentwicklung neu zu erzählen. Mit ihrer Forschungsarbeit möchte sie einen Beitrag für die gesellschaftliche Entwicklung leisten. „Ich möchte ein Set an Argumenten, Fakten, Überlegungen zur Verfügung stellen, mit denen man seine Entscheidungen anders fundieren kann”, so Verena Winiwarter.

Mit der Ehrung „WissenschaftlerIn des Jahres“ zeichnet der Klub vor allem das Bemühen von Forschern, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit verständlich zu machen und damit das Image der österreichischen Forschung zu heben aus.

Rektor Oliver Vitouch ist begeistert über die Auszeichnung: „Das ist ein fantastischer Erfolg für Verena Winiwarter, die Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) und die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Im Selbstverständnis der IFF spielt der Wissenstransfer eine entscheidende Rolle. Die Wahl zur ‚Wissenschaftlerin des Jahres‘ ist daher eine besonders stimmige Auszeichnung. Ganz im Sinne des Mythos von David & Goliath hat Klagenfurt einen neuen, hell leuchtenden Stern am Himmel der Wissenschaften.“

Verena Winiwarter, geboren 1961, studierte Geschichte und Publizistik an der Universität Wien und schloss dieses mit der Diplomarbeit „Zur Rezeption antiker Agrarliteratur im frühen Mittelalter“ im Jänner 1991 ab. 1998 promovierte sie im Fach Umweltgeschichte an der Universität Wien (Titel der Doktorarbeit: „Historische und Ökologische Prozesse in einer Kulturlandschaft. Umweltgeschichte als interdisziplinäre Wissenschaft“). Ihre Habilitationsschrift „Historical Studies in Human Ecology“ schloss sie 2002 an der Fakultät für Naturwissenschaften und Mathematik der Universität Wien im Fach Humanökologie ab. 2007 übernahm sie die Professur für Umweltgeschichte an der Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung (IFF) der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt am Standort Wien, wo sie sich seitdem für den Aufbau eines Schwerpunkts zur Umweltgeschichte der Donau und der Verbreiterung der wissenschaftlichen Basis einer Umweltgeschichte Österreichs engagiert. Seit 1.1.2010 ist Verena Winiwarter auch Dekanin der IFF. Darüber hinaus ist sie Mitglied in zahlreichen wissenschaftlichen Gremien und Institutionen, u.a. korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, ehemalige Präsidentin der europäischen Gesellschaft für Umweltgeschichte und im Vorstand des International Consortium of Environmental History Organizations (ICEHO).