Würdigungspreis des Landes Kärnten für Franz Rendl (mitte) | Foto: KLZ/Weichselbraun

Kulturpreise des Landes Kärnten für Caroline Roth-Ebner und Franz Rendl

Am 7. Dezember wurden im Stadttheater Klagenfurt der Mathematiker Franz Rendl mit dem Würdigungspreis für Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften und die Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin Caroline Roth-Ebner mit dem Förderungspreis für Geistes- und Sozialwissenschaften ausgezeichnet.

Universitätsprofessor Franz Rendl wurde 1956 in St. Margarethen im Burgenland geboren und absolvierte von 1976 bis 1980 an der Technischen Universität Graz das Diplomstudium Technische Mathematik mit Studienzweig „Informations- und Datenverarbeitung“. Seine Dissertation über „Die Numerische Behandlung inelastischer Verformungen mit der Methode der Finiten Elemente“ verfasste er im Rahmen eines FWF-Projekts an der Montanuniversität Leoben. Die Habilitation führte ihn wieder zurück an die TU Graz zur Spezialisierung auf das Fachgebiet „Angewandte Mathematik“ mit der Schrift „Das Quadratische Zuordnungsproblem: Spezialfälle, Näherungsverfahren und Untere Schranken“. Seit 1982 war er am dortigen Institut für Mathematik als Universitätsassistent tätig, bis er 1998 dem Ruf als Professor für Angewandte Mathematik an die Universität Klagenfurt folgte.

Rendl ist Mitherausgeber mehrerer wissenschaftlicher Zeitschriften und Autor von zahlreichen Publikationen. Seine Beiträge zu „harten Problemen“ werden international außerordentlich häufig zitiert. Seit seiner Studienzeit ist er ununterbrochen in nationalen und internationalen Forschungsprojekten tätig. Dazu gehören FWF-Projekte ebenso wie die Leitung eines Christian-Doppler Laboratoriums (1992-1997). Die Forschungsprojekte des zeitweilig als Konsulent für die Telekom in Frankreich und Österreich tätigen Mathematikers dienen häufig der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, wie im Projekt ADONET oder aktuell im MINO im Rahmen von Marie-Curie-Programmen. Seine ehemaligen Dissertanten und Dissertantinnen heimsen Auszeichnungen ein, sind in den Vorstandsetagen internationaler Firmen zu finden und bekleiden Lehrstühle an renommierten europäischen Universitäten. Für diese Verdienste als wissenschaftlicher Förderer und Lehrer und für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen hat der langjährige Studienrektor an der AAU nun wohlverdient den diesjährigen Würdigungspreis für Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften des Landes Kärnten erhalten.

Durch die Zuerkennung des Förderungspreises des Landes Kärnten für Geistes- und Sozialwissenschaften wird die herausragende wissenschaftliche Leistung von Caroline Roth-Ebner gewürdigt.

Assoziierte Professorin Caroline Roth-Ebner wurde 1974 in Friesach geboren, studierte von 2000 bis 2003 das Diplomstudium „Publizistik und  Kommunikationswissenschaft“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft im Arbeitsbereich „Neue Medien – Technik – Kultur“. 2007 promovierte sie mit Auszeichnung an der AAU mit einer Arbeit zum Thema „Identitäten aus der Starfabrik. Identitätsbildung im Kontext der Aneignung von crossmedialen Inszenierungen am Beispiel von ‚Starmania. The New Generation‘“.

2014 habilitierte sich die Nachwuchswissenschaftlerin im Fach „Medien- und Kommunikationswissenschaft“. In ihrer Habilitationsschrift zum Thema „Mediatisierung von Arbeit. Zur Dynamik von Medien(kommunikation), Raum und Zeit in der Arbeitswelt“ befasst sich Caroline Roth-Ebner mit dem aktuellen, mit digitalen Medien einhergehenden „Mediatisierungsschub“, der unser kommunikatives Handeln und soziale Regeln umfassend verändert. Als zentrales Ergebnis stellt sie die Existenz eines Idealtypus des „Effizienten Menschen“ fest, der nach einer effizienten Gestaltung seiner Arbeit strebt, um ein Maximum an Aufgaben bewältigen zu können. Seit 2008 ist Caroline Roth-Ebener Assistenzprofessorin, seit 2014 Assoziierte Professorin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der AAU. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen in den Bereichen Arbeit und digitale Medien, Neue Medien in Zeit und Raum, Jugend/Kindheit und Medien, Crossmedia, Reality-TV, Medien und Identitäten. Sie hat bereits zahlreiche Aufsätze in Fachzeitschriften  und Sammelwerken veröffentlicht und ist mit Vorträgen bei internationalen Fachkonferenzen präsent. Im Februar 2015 erscheint ihre Habilitationsstudie unter dem Titel „Der effiziente Mensch“ im Transcript-Verlag.

Im Rahmen des Kärntner Kulturpreises werden neben einem Hauptpreis jährlich drei Würdigungs- und acht Förderungspreise abwechselnd nach einem Rotationsprinzip für die Kategorien Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Elektronische Medien/Fotografie/Film, Literatur, Musik, Volkskultur, Geistes- und Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften, Medien/Fotografie/Film, Naturwissenschaften/Technische Wissenschaften sowie für Architektur/ Baukultur vergeben. Die Dotation für Würdigungspreise beträgt je 6.000, die für Förderungspreise je 3.600 Euro. Die Vorschläge für die PreisträgerInnen werden von den Fachbeiräten des Kärntner Kulturgremiums erstellt. Den derzeitigen Vorsitz des Kärntner Kulturgremiums hat Dekan Erich Schwarz über.

 

 Würdigungspreis des Landes Kärnten für Franz Rendl (mitte), Foto: KLZ/Weichselbraun

Würdigungspreis des Landes Kärnten für Franz Rendl (mitte), Foto: KLZ/Weichselbraun

 

 Förderungspreis des Landes Kärnten für Caroline Roth-Ebner (zweite von links), Foto: KLZ/Weichselbraun)

Förderungspreis des Landes Kärnten für Caroline Roth-Ebner (zweite von links), Foto: KLZ/Weichselbraun)