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In memoriam Günther Ossimitz (1958-2013)

Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt trauert um Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Günther Ossimitz, der am 8. Jänner 2013 verstorben ist.

Günther Ossimitz wurde 1958 in Klagenfurt geboren und studierte von 1977 bis 1984 an der Universität Klagenfurt das Lehramt für die Fächer Mathematik und Geografie. Die Lehre und damit die Begeisterung junger Menschen für die Mathematik zu wecken waren ihm immer ein großes Anliegen. So arbeitete er schon ab 1979 als Tutor am Institut für Mathematik. Roland Fischer, sein späterer akademischer Lehrer, wurde rasch auf ihn aufmerksam und holte ihn 1983 als Projektassistent ans Institut für Mathematik, wo er unter dessen Leitung und gemeinsam mit Manfred Borovcnik an Materialien zur Statistik im Selbststudium arbeitete. 1984 wurde er Vertragsassistent und seit 1986 war er Universitätsassistent. Günther Ossimitz promovierte 1991 mit der Dissertation „Mathematik für Betriebswirte. Eine hochschuldidaktische Analyse“ und habilitierte sich 2001 mit der Schrift „Entwicklung systemischen Denkens“ an unserer Universität.

Dissertationsthema und Habilitation geben schon einen deutlichen Hinweis auf die Interessens- und Forschungsbereiche von Günther Ossimitz. Mathematik für Betriebswirte und Vernetztes Denken waren seine Schwerpunkte, welche er auch außerhalb von Klagenfurt vor allem an der Universität Graz den Studierenden mit größter Begeisterung und Engagement vermittelte. Günther Ossimitz hat in über 10 Jahren mit dem Thema „Systemdenken und Kreativität in der Schulpraxis“ das IMST-Projekt (Innovationen machen Schulen TOP) wesentlich mitgestaltet und in diesem Zusammenhang mit Willi Dörfler und Konrad Krainer kooperiert. Seine Projekte sowie seine Lehr- und Forschungsaktivitäten im Bereich „Systemisches Denken“ mit den Schwerpunkten Denken in Modellen, Denken in vernetzten Strukturen, Denken in dynamischen Zeitgestalten und Fähigkeit zur praktischen Steuerung von Systemmodellen waren richtungsweisend.

Als Mensch hatte es Günther Ossimitz nicht leicht. Nachdem er sich schon in jungen Jahren einer Knochenmarkstransplantation unterziehen musste und sich danach wieder voll geheilt glaubte, besiegte ihn letztlich nach vielen Jahren ein anderes heimtückisches Krebsleiden. Am Institut wussten wir alle, dass es seit mehreren Jahren nicht gut um seine Gesundheit stand. Dabei zeichnete er sich stets durch einen unglaublichen Arbeitswillen und vor allem Optimismus betreffend seine Heilung aus.
Das Institut musste ihn sogar mehrfach in seinem Arbeitseifer bremsen und nachdrücklich bitten, mehr Rücksicht auf den eigenen Gesundheitszustand zu nehmen. Vor Weihnachten haben ihn viele noch am Institut getroffen. Mit seinem so nahen Tod hat aber niemand gerechnet. Wie er seine Krankheit ertrug und bis zuletzt unermüdlich für seine Projekte und Studierenden arbeitete, ist zu bewundern.

Institut für Mathematik

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Weiteres

Parte Günther Ossimitz

Parte Günther Ossimitz

 

Nachruf von Roland Fischer, ehemaliger Dekan der IFF-Fakultät

Trauerrede von Gerhard Chroust, Informatiker und emeritierter Universitätsprofessor an der JKU Linz

Bertalanffy Center for the Study of Systems Science
Farewell to long-time board member Günther Ossimitz
http://www.bertalanffy.org/2013/farewell-to-long-time-board-member-gunther-ossimitz/