Verena Winiwarter | Foto: Heribert Corn

„Mehr Verantwortung für die Welt übernehmen“: Wege in eine nachhaltige Zukunft

Umwelthistorikerin und „Wissenschaftlerin des Jahres“ Verena Winiwarter spricht im Rahmen des Internationalen Tages zur Verhinderung von Naturkatastrophen über Altlasten, Einsichten und den Weg in eine nachhaltige Zukunft. 

Verena Winiwarter ist Professorin für Umweltgeschichte und beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Gesellschaft und Umwelt in der Vergangenheit zum Nutzen der Gegenwart. Zum heutigen Tag zur Verhinderung von Naturkatastrophen plädiert sie für einen umsichtigen Umgang mit der Natur. „Wir haben nur eine Erde und verbrauchen mehr, als sie bieten kann. Ich hoffe auf eine solartechnische Zukunft. Wir alle als Bürgerinnen und Bürger der Zivilgesellschaft müssen mehr Verantwortung für die Welt übernehmen. Die Staaten sind ebenfalls gefordert, sich für Nachhaltigkeit zu engagieren.“

Als Umwelthistorikerin zeigt Winiwarter anhand von Vergangenem, was bereits gut gemacht wurde und was wir noch besser machen könnten. „Ich kann verschüttetes Wissen verfügbar machen, das vielleicht nützlich sein kann und dazu beitragen, dass wir die Altlasten der Vergangenheit in Planungen einbeziehen. Umweltgeschichte ist die Geschichte der Nebenwirkungen. Wir helfen, das heimtückische Erbe der Industrialisierung, von großen Staudämmen bis zu Atomkraftwerken, zu bewältigen.“

Um die Vision eines nachhaltigen Österreichs zu realisieren, bedarf es laut Winiwarter großer Veränderungen. „Österreich war ein Vorreiter in der Umweltpolitik. Das hat sich leider geändert. Wir sollten an die 1980er Jahre wieder anknüpfen und durch eine konsequent an der Nachhaltigkeit ausgerichteten Politik zu Vorreitern der fälligen großen Transformation werden“, so Winiwarter.

Am Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt forscht Verena Winiwarter unter anderem zur Umweltgeschichte der Donau oder den Umweltauswirkungen des Skitourismus in Österreich. Für sie ist klar, dass ein nachhaltiges Österreich anders aussehen wird als das jetzige. „Wir werden unsere Ernährung, unsere Landnutzung, unsere Freizeitgestaltung ändern und uns neue Formen des Arbeitens und Lebens aneignen.“ Das gilt nicht nur für Österreich, sondern für die gesamte Weltgemeinschaft.

 

Verena Winiwarter spricht heute, 13. Oktober 2014, auf zwei Veranstaltungen:

 „Lehren aus der Vergangenheit auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft”
13. Oktober 2014, 12:30 bis 13:30 Uhr
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Stubenring 1, Saal 2, 1010 Wien
Link zur Veranstaltung: http://www.nachhaltigesoesterreich.at/?post_type=aktion&p=2721

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„Zwischen Altlasten und Visionen: Umwelthistorische Einsichten für eine nachhaltige Zukunft“
13. Oktober 2014, 17:00 Uhr
Palais Epstein, Dr.-Karl-Renner-Ring 1
(Anmeldung und Lichtbildausweis erforderlich)
Im Anschluss an den Vortrag von Verena Winiwarter werden Eva Glawischnig, Bundessprecherin und viele Jahre Umweltsprecherin der Grünen, und Christoph Badelt, Rektor der WU Wien, zum Thema Stellung beziehen. Sigrid Maurer, Wissenschaftssprecherin der Grünen, wird abschließend auf die notwendigen Veränderungen in der Beziehung von Wissenschaft, Gesellschaft und Politik eingehen.
Link zur Veranstaltung: http://www.gbw.at/oesterreich/veranstaltungen/ereignisansicht/event/verena-winiwarter-zwischen-altlasten-und-visionen-umwelthistorische-einsichten-und-anregungen/

Mehr Informationen zu Verena Winiwarter: http://www.umweltgeschichte.aau.at/index,3446,Staff+Winiwarter.html

 

 Verena Winiwarter (Foto: Heribert Corn)

Verena Winiwarter (Foto: Heribert Corn)